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Informationen für Angehörige
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Wenn ein/e Angehöriger oder Freund*in die Kontrolle über das Glücksspiel verliert, ist das Umfeld stets auch betroffen. Etwa durch finanzielle Verlust, durch Streitereien oder auch durch sozialen Rückzug des/r Spieler*in. Angehörige leiden auch oft unter Wut- und Schamgefühlen und versuchen das Glücksspielverhalten der nahestehenden Person - unter Anstrengung - geheim zu halten. Trotz dieser Vielzahl an Belastungen fällt es Angehörigen von Spieler*innen oft schwer, sich Unterstützung außerhalb der Familie zu suchen.

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Wie erkenne ich pathologisches Glücksspielen bei meinem Angehörigen?

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Der Übergang von einem harmlosen Spielverhalten zum riskanten bzw. pathologischem Glücksspielen verläuft allmählich und wird von den Spielenden gar nicht oder erst sehr spät wahrgenommen. Da zunächst keine äußerlichen Veränderungen erkennbar sind, ist eine pathologische Entiwicklung nicht nur für den Betroffenen selbst sondern auch für Angehörige und Außenstehende sehr schwierig einzuschätzen. Verschiedene Anzeichen können jedoch Hinweise geben:

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  • Vernachlässigung der Arbeit, der Familie oder des sozialen Umfeldes ohne nachvollziehbaren Grund. 

  • Wiederholtes Leihen von Geld ohne bzw. mit verspäteter Rückzahlung.

  • Probleme mit der regelmässigen Zahlung von Ausgaben, wie z. B. Miete, Kreditraten.   

  • Stimmungsschwankungen und Unzuverlässigkeit

  • Wiederholtes Lügen bzw. Geheimhaltung des Glücksspielens.

 

 


Was kann ich für meinen Angehörigen tun?
 Schweigen Sie nicht!

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Zu allererst: nicht jedes auffällige Spielverhalten muss zwangsläufig zu pathologischem Glücksspielen werden. Damit es nicht dazu kommt, ist es notwendig, dass man als Partner*in, Eltern, Kind, Freund*in oder Kolleg*in genau hinschaut und auffälliges Spielverhalten FRÜHZEITIG anspricht. Suchen Sie das Gespräch mit dem Betroffenen. Äussern Sie Ihre Sorgen und bieten Sie Ihre Hilfe an. Seien Sie offen und bitten Sie den/die Spieler*in ebenfalls um Offenheit. Verurteilen Sie nicht sondern lassen Sie den Betroffenen spüren, dass Sie gemeinsam nach Lösungen suchen wollen. Oft leugnen die Betroffenen oder belügen nahestehende Personen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und versuchen Sie gemeinsam herauszufinden:

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  • Wann wie häufig und wieviel gespielt wird

  • Möglichkeiten, das Spielverhalten selbst einzuschränken (Zeit- oder Geldlimit)

  • Welche Alternativ-Beschäftigungen gibt es? (Hobbies, Familie...)

  • Sagen Sie dem Betroffenen, dass Sie kein Geld verleihen (und bleiben Sie hart)

  • Stellen Sie klar, dass Sie das übermässige Spielen ablehnen - JEDOCH NICHT den/die Spieler*in

  • Überlegen Sie mit dem/r Spieler*in die möglichen negativen Folgen

  • Schweigen Sie nicht!

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Wenn das Gespräch mit demr Angehörigen nicht möglich ist, bzw. Abmachungen (zur Einschränkung des Spielens oder allgemein zur Offenheit) nicht eingehalten werden, wenden Sie sich an eine Beratungsstelle oder an eine Selbsthilfegruppe.

Informationen dazu finden Sie hier (Selbsthilfegruppen) oder hier (Suchtberatungen)

 

 


Was kann ich für mich selbst tun?

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  • Informieren Sie sich über das Thema riskantes bzw. pathologisches Spielen.  Nehmen Sie Kontakt zu einer Beratungsstelle auf oder wenden Sie sich an die Spezialambulanz der TU Dresden.

  • Sprechen Sie mit nahestehenden Menschen oder mit einem/r Expert*in in einer Beratungsstelle über die Situation und Ihre Gefühle. Oft ist ein Gespräch eine Erleichterung und ein erster wirkungsvoller Schritt, um die eigenen Gefühle zu sortieren und gemeinsam zu überlegen, was am besten als nächstes getan werden kann.

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Informationen zu Beratung und Behandlung finden Sie unter: Behandlungsangebote

  • Achten Sie auf sich selbst. 

  • Tun Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen und die für Abstand zu dem Stress sorgen, den das Zusammenleben mit einem/r pathologischen Spieler*in mit sich bringen kann.

  • Gehen Sie weiter Ihren Hobbies nach, unternehmen Sie Dinge mit anderen Menschen und vernachlässigen Sie Ihre Freundschaften nicht.

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Angehörige ziehen sich aus Scham oft zurück oder fühlen sich erschöpft, weil die Folgen der Erkrankung an den Kräften zehren. Nur wenn Sie selbst stark sind können Sie helfen.

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